Navigation
BBoxBBS Fritz Keller Internet Service Provider Myrtenweg 18 CH-3018 Bern
Benutzen Sie nachstehenden QR-Code, um unsere Kontaktdaten auf Ihr Mobile/Handy zu laden:
|
|
|
|
In einigen Ländern ist Spammen bereits verboten |
Schlag gegen die Nigeria-Connection in Amsterdam
[01.02.2004 15:12]
Das "CONFIDENTIAL BUSINESS PROPOSAL" von "GENERAL UMARU WOSHA" und seine
Verwandten[1] sind eine seit nun 15 Jahren grassierende[2] und immer
noch erfolgreiche Methode zur Abzocke[3]: Angesichts der Gewinnspanne von
knapp 4000 US-Dollar pro erfolgreichen Betrug[4] lohnt es sich für die
Nigerianer, wenn auch nur einer von Zehn- oder Hunderttausend Bespammten
anbeißt[5].
Wer länger im Erfahrungen im Internet sammeln konnte, hat sich mit der
ständigen Betrugsmailplage längst abgefunden, amüsiert sich eher über deren
radebrechendes Englisch und veräppelt die Nigerianer mit teils ebenso blöden
Antworten. Dabei wird gerne vergessen, dass es immer noch um organisierten
Verbrechen geht, in dem auch deutsche Stadtkämmerer und US-amerikanische Banker
Geld verloren und das im Februar 2003 das erste Menschenleben kostete, als ein
geprellter Tscheche in Prag den nigerianischen Botschafter erschoss. Nigeria hat
einen eigenen Strafrechts-Paragrafen 419 für den verwendeten
"Vorauskasse-Betrug" eingeführt und Nigerias Finanzminister Ngozi Okonjo-Iweala
versprach erst vor kurzem am World Economic Forum in Davos wieder einmal, dass
die Betrüger bald dingfest gemacht würden.
Dies geschah nun erstmals in größerem Rahmen in Amsterdam, wo ein
Nigeria-Betrugsring gesprengt wurde, der schon Millionen Euro ergaunert hatte:
Rund 80 Polizisten durchsuchten 23 Appartments und nahmen 52 Beteiligte fest.
Außerdem konnten 50.000 Euro in bar, Computer, Mobiltelefone und gefälschte
Dokumente sichergestellt werden. Ein Verdächtiger verletzte sich, als er durch
einen Sprung aus dem dritten Stock seiner Verhaftung entgehen wollte. Der
holländische Kabel-Provider UPC hatte zuvor die Behörden informiert, weil die
über sein Netz verschickten Betrugsmails regelmäßig die Mailserver
überlasteten.
Der Grund dafür, dass die Nigeria-Connection in Holland so aktiv ist, soll
neben den besseren Internet-Verbindungen auch beim Drogenhandel liegen: Jährlich
bringen nach Ermittlungen der holländischen Polizei bis zu 25.000 aus Kolumbien
über die niederländischen Antillen nach Amsterdam einfliegende Drogenkuriere
Kokain in verschluckten Kapseln ins Land, deren Auftraggeber neben
kolumbianischen Drogenbaronen auch Nigerianer sind. Die ergaunerten Gelder der
"Nigeria-Connection" finanzieren nach Ansicht der Polizei den Drogenschmuggel.
Im Mai 2003 waren in Amsterdam erst sechs Urteile gegen Nigeria-Betrügern mit
Gefängnisstrafen von einem bis zu viereinhalb Jahren ausgesprochen worden.
Allerdings setzen sich die Nigeria-Betrüger mittlerweile unter anderem nach
Spanien ab. (Wolf-Dieter Roth)/
URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/meldung/44230
Links in diesem
Artikel: [1] http://www.nigeria-connection.de
[2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/13999/1.html
[3] http://www.tu-berlin.de/www/software/hoax/419.shtml
[4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/36019
[5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/27868
23.11.2003: US-Kongress verabschiedet landesweites Anti-Spam-Gesetz
US-Gov - Der US-Kongress hat eine einheitliche
Gesetztesvorlage gegen die Spamflut verabschiedet, die Präsident Bush noch vor
Weihnachten unterzeichnen und zum Gesetz machen will. Nach diesem Gesetzt soll
eine „do-not-spam“ Liste geschaffen werden in der jeder seine Email-Adresse
ablegen kann, an die kein Spam mehr verschickt werden darf. Ausserdem drohen den
Versendern von falschen Versprechungen Millionenstrafen. Das US-Parlament stand
mit der Spam-Regelung unter Zugzwang nach dem Kalifornien bereits Anfang des
Jahres ein Anti-Spam-Gesetz verabschiedet hatte, dass allerdings viel schärfer
ist, als die jetztige Bundesvorlage. Die Abgeordneten stimmten mit 392:5 fast
einstimmig für den neun Entwurf. Den ersten Applaus ernteten sie direkt nach der
Sitzung von AOL und Microsoft, die beide auf die immense Netzbelastung und die
Kosten durch Spam hinwiesen. Bill Gates zog sogar persönlich Stellung: "Das
Gesetz ist ein wichtiger Schritt damit Emails wieder ein leistungsfähiges
Kommunikationsmittel werden und es ergänzt in vorbildlicher Weise die
umfangreichen Bemühungen der Industrie", sagte der Microsoft-Boss nach der
Abstimmung. Wie wirkungsvoll das Gesetz allerdings wirklich sein wird ist
umstritten. So scheiterte bislang der Versuch amerikanische Werbeanrufe mit
einer Do-not-call Liste zu blocken. Das Gesetz wurde angefochten und die
Anwendung der Do-not-Liste liegt bei den Gerichten auf Eis. Das neue
Anti-Spam-Gesetz betrifft übrigens auch nur US-Absender, da aber die meisten von
ihnen Offshore sitzen können sie damit nicht gestoppt werden.
|
|
|