Es ist der Schutzengel Ihres Computers: Es hält ihn fit, schützt ihn vor
Viren und repariert die von Viren verursachten Schäden. Heute geht es nicht mehr
ohne. Aber wie werden die Viren erkannt und eliminiert? Warum sollten Sie den
Virenschutz stets aktualisieren? Können alle infizierten Dateien repariert
werden? Hier erhalten Sie einen Einblick in diese wichtige
Anwendung.
Verschiedene Schutzmechanismen
Ob
im Bedarfsfall oder im Hintergrund, der Virenschutz ist auf verschiedene Art für
Sie tätig. Das gängigste Verfahren ist die umfassende Prüfung des
gesamten Computers. Bei der Prüfung, die entweder auf Benutzeranforderung oder
in regelmäßigen Abständen automatisch ausgeführt wird, werden alle Dateien
nacheinander auf Viren geprüft. Dieses Verfahren ist besonders effizient, wenn
Sie vermuten, dass eine Infektion vorliegt. Sie können alle oder nur einen Teil
Ihrer Dateien prüfen und die Prüfung z. B. auf die Dateien auf einer Diskette
beschränken.
Während der Prüfung sucht der Virenschutz mit Hilfe seiner
Signaturdatenbank nach Virenspuren. Wie jedes ausführbare Programm,
bestehen auch Viren aus Code. Jedes Mal, wenn ein Virus entdeckt wird, zeichnen
die Virenschutzanbieter so genannte Signaturen auf und übernehmen sie in ihre
Softwaredatenbank. Eine Signatur besteht aus einer Zeichenfolge, die für den
Benutzer unverständlich ist und nur vom Computer gelesen werden kann.
Beispiel:
X5O!P%@AP[4PZX54(P^)7CC)7$EICAR-STANDARD-ANTIVIRUS-TEST-FILE!$H+H* Wenn Sie
diese Zeilen in eine Textdatei kopieren und als ausführbare Datei mit der
Erweiterung .com speichern, erkennt Ihr Virenschutz diese Datei als Virus, da
sich der Code in seiner Datenbank befindet.
Überwachung in
Echtzeit
Mit der Prüffunktion können Sie jederzeit den Ist-Zustand
Ihres Systems prüfen. Um ununterbrochenen Echtzeitschutz zu gewährleisten, setzt
der Virenschutz vorsorglich ein weiteres Verfahren ein:
Hintergrundüberwachung. Diese auch als Überwachungsmodul
bezeichnete Virenschutzfunktion ist stets aktiv, ohne dass Sie etwas davon
merken. Sie überwacht alle auf dem Computer eingehenden und ausgehenden Dateien
und analysiert jedes neue Dokument, das auf einer Diskette oder CD-Rom abgelegt,
heruntergeladen oder per E-Mail gesendet wird. Durch die ununterbrochene
Überwachung werden verdächtige Dateien sofort erkannt. Wie die Prüffunktion,
verwendet auch das Überwachungsmodul die Signaturdatenbank. Wird diese nicht
nicht aktualisiert, bleiben neueste Bedrohungen vom Virenschutz unerkannt..
Dennoch aktualisieren viele Benutzer ihren Virenschutz nicht oder nicht häufig
genug. Eine zu späte Aktualisierung kann aber fatal sein: Ende August sind
innerhalb nur einer Woche drei auf Level 3 und 4 eingestufte Viren aufgetaucht.
Hinzu kommt ein weiteres Problem: die Verbreitung von polymorphen Viren, deren
Signatur sich bei jeder Infektion ändert. Viren dieser Art sind nur schwer
anhand von Signaturen zu erkennen.
Für dieses Problem haben die
Virenschutzanbieter ein heuristisches System entwickelt. Dieses System,
das nicht auf Signaturen zurückgreift, nutzt Technologien der künstlichen
Intelligenz, um Viren aufzuspüren. Es erkennt Muster, die bei einer “gesunden”
Anwendung als anormal gelten.
Beispiel: Wenn Sie ein normales
Programm starten, sucht es nach Befehlszeilenoptionen. Bei Viren ist das anders.
Sie suchen nach ausführbaren Dateien, um sich zu vervielfältigen, versuchen
direkt auf die Festplatte zu schreiben oder (im Fall von polymorphen Viren)
ihren zunächst verschlüsselten Code zu entschlüsseln, usw. Wenn der Virenschutz
eine Anwendung mit mehreren Anormalitäten findet (wie zum Beispiel eine
Anwendung, die einen Code für die Formatierung der Festplatte enthält), wird ein
Virusalarm ausgelöst. Der Virenschutz kann auf diese Weise Viren abwehren, die
unbekannt sind oder für die in der Datenbank noch keine Signatur enthalten ist.
Falsche Virenwarnungen, wie sie bei dieser Methode auftreten können (z. B. wenn
eine Formatiersoftware für einen Virus gehalten wird), werden durch die
gleichzeitige Verwendung anderer Tools, wie der Integritätsprüfung auf
ein Minimum reduziert. Dieses Tool überwacht bestimmte konstante Werte einer
Software (wie die Größe, das Erstellungsdatum usw.). Ändern sich diese Daten,
liegt ein Virus vor.
Schnellreparatur
Aufgespürte Viren werden
als erste Maßnahme isoliert, damit sie sich nicht weiter verbreiten können.
Anschließend wird versucht, den Viruscode zu löschen und eventuell entstandene
Schäden zu beheben. Dies ist möglich, wenn sich der Virus durch Anhängen seines
Codes an den Programmcode vervielfältigt hat. Bei einigen Viren, die die
gesamten Dateien infizieren, ist eine Wiederherstellung nicht möglich. In diesem
Fall isoliert der Virenschutz die Datei und schlägt vor, dass der Benutzer sie
löscht.
|